Gesundheitskarte für Asylbewerber


Behandlung von Diabetes ermöglichen
Gesundheitskarte für Asylbewerber

Laut Schätzungen leiden etwa 600.000 in Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund an Diabetes mellitus. Ihre Anzahl wird parallel mit der aktuellen Flüchtlingsbewegung weiter steigen. Experten diskutieren, wie deren medizinische Betreuung gewährleistet werden kann.

Experten fordern Regelung bei chronischen Erkrankungen

Am 1. November tritt das Asyl-Beschleunigungsgesetz in Kraft. Es sieht unter anderem die  Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge vor. Die Deutsche Diabetes Geselschaft (DDG) begrüßt die neue Gesundheitskarte, sieht aber noch Klärungsbedarf bei der medizinischen Versorgung von Asylsuchenden. Ein Knackpunkt: Wie und unter welchen gesetzlichen Voraussetzungen können Ärzte und Diabetesberater zuckerkranke Menschen mit Migrationshintergrund beraten und schulen? Vielen Ärzten sei unklar, inwiefern sie Flüchtlinge mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus behandeln dürfen, meint die DDG. Denn die bundeseinheitliche Regelung im Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) nach §4 und §6 sehe als Voraussetzung für eine medizinische Behandlung von Asylsuchenden vor, dass Flüchtlinge ‚akut erkrankt sind und Schmerzzustände haben‘. Das trifft bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes nicht zu. „Wir sollten einen Diabetes aber nicht erst dann behandeln dürfen, wenn ein Flüchtling als Notfall, zum Beispiel aufgrund einer schweren Unterzuckerung, zu uns kommt“, fordert Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG.

Auf kulturelle Besonderheiten einstellen

Diabetes-Experten diskutieren die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen im Rahmen des Symposiums „Diabetes und Migranten – Besonderheiten in Therapie und Behandlung“. Es findet während der 9. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft vom 6. bis 7. November 2015 in Düsseldorf statt.

Weitere Diskussionspunkte sind Sprachbarrieren und kulturelle Besonderheiten. Denn diese stellen  das medizinische Fachpersonal vor besondere Herausforderungen. Behandelnde Ärzte und das Diabetes-Schulungspersonal müssen bei der Diagnose, Therapie, Beratung und Schulung von Menschen mit Diabetes und Migrationshintergrund auf ihre sprachlichen und kulturellen Unterschiede eingehen. Ergänzt wird das Symposium durch den Workshop „Zu kulturellen Besonderheiten bei Diabeteserkrankungen“. Im  Workshop werden anhand von Beispielen aus dem Alltag Herausforderungen verdeutlicht sowie Lösungen aufgezeigt.

Erweitertes Informationsangebot

Um eine bessere und kultursensible Schulung und Beratung von Migranten mit Diabeteserkrankung zu fördern, hat die DDG eine neue Website der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Migranten erstellt. Dort steht unter anderem Diabetes-Informationsmaterial in verschiedenen Fremdsprachen zur Verfügung.

Informationen und Programmübersicht der Herbsttagung: http://www.herbsttagung-ddg.de/home.html

Medela-Milchpumpen

News

Bakterien und Schlafstörungen
Bakterien und Schlafstörungen

Was macht der Darm mit dem Schlaf?

Der Darm könnte den Schlaf beeinflussen – doch auf andere Weise, als man denkt.    mehr

Impfen schützt auch das Herz
Impfen schützt auch das Herz

Doppelter Effekt

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen gehören zu den zentralen Faktoren für die Herzgesundheit. Doch man kann noch mehr für Herz und Gefäße tun: sich regelmäßig impfen lassen.   mehr

Rindertalg als Hautretter?
Rindertalg als Hautretter?

Versprechen aus dem Internet

Glaubt man dem Internet, ist Rindertalg das neue Wundermittel für die Haut. Er soll gegen Hautfalten und Narben helfen und sogar als natürlicher Sonnenschutz wirksam sein. Was ist dran an dem Hype?   mehr

Medikamente richtig entsorgen
Medikamente richtig entsorgen

Bloß nicht ins Abwasser!

Hausapotheken sollten regelmäßig durchforstet und abgelaufene Arzneimittel entsorgt werden. Besonders beliebt dabei sind Toilette oder Spüle. Das ist jedoch grundfalsch: Denn diese Praxis gefährdet unser Grundwasser.   mehr

Zweitmeinung zur Hüftprothese
Zweitmeinung zur Hüftprothese

Seit 2024 möglich

Bei ausgeprägter Arthrose wird oft das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks empfohlen. Doch viele Betroffene sind unsicher, ob das wirklich die beste Maßnahme ist. Seit 2024 gibt´s Entscheidungshilfe: Wer eine Hüftprothese bekommen soll, kann sich auf Kassenkosten eine zweite Meinung dazu einholen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Sonnen-Apotheke
Inhaberin Melanie Wittenbrock
Telefon 06195/22 66
Fax 06195/27 66
E-Mail sonnen-apotheke-kelkheim@t-online.de